Sven Väth, geboren am 26. Oktober 1964 in Offenbach am Main, ist eine lebende Legende der globalen Technoszene. Als DJ, Musiker und Labelbetreiber hat er nicht nur das Nachtleben in seiner Heimat Frankfurt am Main geprägt, sondern auch die elektronische Musikszene weltweit revolutioniert. Väth ist seit Jahrzehnten ein zentraler Akteur im Techno-Genre und wurde mehrfach von den Lesern der Zeitschrift Groove zum besten deutschen DJ gewählt. Seine Vielseitigkeit, sein Einfluss und sein unermüdlicher Einsatz für die elektronische Musikszene brachten ihm 2015 die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main ein.
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Sven Väth Steckbrief:
- Sein Name: Sven Väth
- Geboren: 26. Oktober 1964, Obertshausen, Deutschland
- Vermögen: 16 Millionen Euro
- Kinder: Paulina Väth
- Ehepartnerin: Nina Peter (verh. 2008–2013)
- Geschwister: Mike Väth, Holger Väth
- Eltern: Monika Väth, Horst Väth
Die Anfänge: Von Disco zu Techno
Väths Karriere begann in den frühen 1980er Jahren, als er nach einer abgebrochenen Ausbildung im elterlichen Tanzlokal Queens Pub in Neu-Isenburg auflegte. Sein erstes Engagement als professioneller DJ bekam er 1982 in der legendären Diskothek Dorian Gray am Frankfurter Flughafen. Dort fiel Väth nicht nur durch seine Musikauswahl, sondern auch durch seine exzentrischen Outfits und spontanen Tanzeinlagen auf. In dieser Zeit bewegte er sich musikalisch zwischen Disco, Soul und Funk, doch die technologische Entwicklung und die wachsende elektronische Musikszene faszinierten ihn zunehmend.
1985 gründete er zusammen mit Michael Münzing und Luca Anzilotti das Projekt OFF, dessen zweite Single Electrica Salsa international erfolgreich wurde. Der Song markierte einen Wendepunkt in Väths Karriere, der ihm erstmals breite Aufmerksamkeit über die Frankfurter Szene hinaus einbrachte. Doch nach einer Tournee mit OFF kehrte er 1987 ins Dorian Gray zurück und begann, den aufkommenden belgischen Underground-Techno – später als Electronic Body Music (EBM) bekannt – zu spielen. Dies war sein erster Schritt in Richtung der damals noch jungen Techno-Bewegung, die schon bald Deutschland und den Rest Europas erobern sollte.
Die Ära des Omen: Techno wird Mainstream
Mit dem Aufkommen der ersten Techno-Welle im Jahr 1990 stieg Väth endgültig in die Riege der bedeutendsten DJs Deutschlands auf. Er wechselte von Acid House zu Techno und etablierte diesen neuen Sound im Omen, einem legendären Club, den er 1988 gemeinsam mit Michael Münzing und Matthias Martinsohn in Frankfurt eröffnet hatte. Das Omen entwickelte sich schnell zu einem der einflussreichsten Clubs in Deutschland und war über ein Jahrzehnt lang ein zentraler Ort der Technoszene. Am 18. Oktober 1998 schloss das Omen seine Pforten, doch sein Vermächtnis lebt bis heute in den Erinnerungen derer weiter, die dort getanzt haben.
Während der 1990er Jahre gründete Väth gemeinsam mit Matthias Hoffmann und Heinz Roth das Label Eye Q Records, das einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Technomusik leistete. Zusammen mit seinem Unterlabel Harthouse bot Eye Q Records Plattformen für experimentelle elektronische Musik und förderte Künstler wie Ralf Hildenbeutel und Stevie B-Zet, die maßgeblich an Väths musikalischen Projekten beteiligt waren. Titel wie An Accident in Paradise und L’Esperanza machten Väth auch kommerziell erfolgreich, während er als DJ weiterhin weltweit auf Tour war und die Technoszene prägte.
Cocoon: Ein Imperium der elektronischen Musik
Nachdem sein Labelkonglomerat Eye Q Records/Harthouse Konkurs anmelden musste, gründete Väth 1997 die Partyreihe Cocoon, die zunächst nur in Frankfurt, München und Kopenhagen stattfand. Doch schnell wurde Cocoon zu einem internationalen Phänomen. Ab 1999 fanden Cocoon-Partys regelmäßig in renommierten Clubs wie dem U60311 in Frankfurt, dem Stammheim in Kassel oder dem Amnesia auf Ibiza statt. Ibiza sollte zu einer zweiten Heimat für Väth werden, wo er von 1999 bis 2019 jeden Sommer legendäre Cocoon-Partys veranstaltete, die Jahr für Jahr Tausende von Techno-Fans aus der ganzen Welt anzogen.
Im Jahr 2000 gründete Väth das Label Cocoon Recordings, das schnell zu einer der führenden Plattformen für elektronische Musik wurde. Mit Cocoon schuf er nicht nur einen Raum für aufstrebende Künstler, sondern etablierte auch eine der erfolgreichsten Booking-Agenturen der Technoszene. 2004 eröffnete er mit dem Cocoon Club in Frankfurt am Main eine Partylocation, die in puncto Sound, Interieur und Gastronomie neue Maßstäbe setzte. Der Club wurde schnell zu einem der besten Technoclubs in Europa und prägte das Frankfurter Nachtleben für fast ein Jahrzehnt. Doch trotz des großen Erfolgs musste der Cocoon Club Ende November 2012 schließen, nachdem er Insolvenz anmelden musste.
Sven Väth: Ein globaler DJ mit Wurzeln in Frankfurt
Trotz seiner internationalen Erfolge hat Väth seine Wurzeln in Frankfurt am Main nie vergessen. Zwischen 1990 und 2003 war er ein fester Bestandteil der hr3 Clubnight, einer Radioshow, die maßgeblich dazu beitrug, Techno in ganz Deutschland bekannt zu machen. Auch heute kehrt er immer wieder in seine Heimatstadt zurück, sei es für Auftritte oder für besondere Projekte.
Ein Höhepunkt seiner jüngeren Karriere war die Eröffnung des Momem – Museum of Modern Electronic Music im April 2022, das Väths Lebenswerk und die Kultur der elektronischen Musik feiert. Als Hauptact legte Väth vor rund 3.000 Besuchern bei einer Open-Air-Feier auf und wurde dabei von der Szene erneut für seine jahrzehntelange Hingabe und seine Verdienste um die Technomusik gewürdigt. Die erste Sonderausstellung im Momem widmete sich komplett Väths Lebenswerk und wurde von Tobias Rehberger, einem renommierten Künstler und langjährigen Freund von Väth, kuratiert.
Ein unvergleichliches Erbe
Sven Väth hat in den letzten vier Jahrzehnten die elektronische Musikszene maßgeblich geprägt. Er hat dabei stets seine Leidenschaft und seinen Enthusiasmus bewahrt. Von seinen Anfängen als DJ in den Frankfurter Clubs bis hin zu internationalen Auftritten auf Festivals und in den angesagtesten Clubs der Welt hat Väth die Technomusik in all ihren Facetten gelebt und weiterentwickelt.
Seine Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden und gleichzeitig seiner musikalischen Vision treu zu bleiben, hat ihm den Respekt und die Bewunderung von Generationen von Techno-Fans eingebracht. Auch nach über 40 Jahren im Geschäft zeigt Sven Väth keine Anzeichen des Rückzugs, und es ist zu erwarten, dass er auch in den kommenden Jahren weiterhin die elektronische Musikszene bereichern wird.
Mit seiner Arbeit als DJ, Produzent, Labelbetreiber und Veranstalter hat Väth ein unvergleichliches Erbe hinterlassen, das nicht nur die Technoszene, sondern die gesamte Musikwelt beeinflusst hat. Sven Väth ist und bleibt ein Pionier, der die Grenzen der elektronischen Musik immer wieder neu definiert.
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