Daft Punk: Die Pioniere der French House Musik

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Der Durchbruch kam 1995 mit der Single „Da Funk“. Im Jahr 1997 erschien ihr Debütalbum „Homework“, das weltweit Anerkennung fand und kommerziell erfolgreich war

Daft Punk
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Daft Punk, das legendäre französische Musikduo, wurde 1993 von Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter gegründet. Diese beiden Künstler, die zuvor in der Rockband Darlin’ aktiv waren, revolutionierten die Musikszene durch ihre innovative Herangehensweise an elektronische Musik. Ihre erste Single „Da Funk“ aus dem Jahr 1995 brachte ihnen erste Erfolge ein, und das darauffolgende Album „Homework“ (1997) festigte ihren Status als Wegbereiter des French House.


Daft Punk Steckbrief:

  • Ihre Namen: Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter
  • Ort des Karrierebeginns: Paris, Frankreich
  • Musikgenres: House, French House
  • Musiklabels: Virgin Records, Soma Quality Recordings
  • Nominierungen: Grammy Award – Album des Jahres
  • Aktiv seit: 1993
  • Aktiv bis: 2021
  • Vermögen: 60 Millionen Dollar

Anfänge und die Band Darlin’ (1987-1992)

Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo begannen ihre musikalische Reise bereits in ihrer Jugend. Gemeinsam mit Laurent Brancowitz, der später bei Phoenix bekannt wurde, gründeten sie die Rockband Darlin’. Die britische Musikpresse bewertete ihren Sound jedoch eher negativ; ein Kritiker bezeichnete ihn als „daft punky thrash“. Dieser Kommentar inspirierte Bangalter und Homem-Christo später dazu, ihren neuen Musikstil Daft Punk zu nennen. Nachdem Brancowitz die Band verlassen hatte, wandten sich die beiden Gründungsmitglieder dem aufkommenden House und Techno zu. 1993 gründeten sie Daft Punk und begaben sich auf eine Reise in die Welt der elektronischen Musik.

Erste Erfolge und „Homework“ (1993-1999)

Daft Punk veröffentlichten ihre ersten Maxis über das schottische Label Soma Records, darunter die Tracks „The New Wave“, „Assault“, „Alive“, „Da Funk“ und „Rollin’ & Scratchin’“. Ihr avantgardistischer Sound sorgte schnell für Aufmerksamkeit in der britischen Underground-Szene und führte zu Auftritten auf Festivals und in Clubs.

Der Durchbruch kam 1995 mit der Single „Da Funk“. Im Jahr 1997 erschien ihr Debütalbum „Homework“, das weltweit Anerkennung fand und kommerziell erfolgreich war. Das Album, das unter anderem die Hits „Around the World“ und „Revolution 909“ enthielt, gilt als eines der wichtigsten Werke für die Entwicklung des Filter-House-Genres der späten 1990er und frühen 2000er Jahre. Die Band nutzte den Erfolg von „Homework“, um ihre Kreativität weiter auszuleben. Nach einer Welttournee 1997 gründeten sie ihre eigenen Labels, Roulé und Crydamoure. Thomas Bangalter veröffentlichte 1998 den Hit „Music Sounds Better with You“ unter dem Namen Stardust.

Discovery und der Wandel (1999-2003)

Das zweite Album „Discovery“ erschien 2001 und stellte eine stilistische Weiterentwicklung dar. Es enthielt sowohl ruhige Tracks wie „Digital Love“ und „Something About Us“ als auch energiegeladene Dance-Stücke wie „Crescendolls“ und „Superheroes“. Der Einsatz des Roland VP 9000 Samplers verlieh dem Album einen einzigartigen Klang, der für seine Zeit neuartig war. Durch den Einsatz von Samples und elektronischen Effekten schufen Daft Punk einen innovativen Sound, der nicht nur auf das Genre Dancefloor Music, sondern auch auf den Funk und Disco der 1970er Jahre Bezug nahm.

Um „Discovery“ visuell zu begleiten, schufen Daft Punk zusammen mit dem japanischen Studio Toei und dem Anime-Regisseur Leiji Matsumoto den Film „Interstella 5555 – The 5tory of the 5ecret 5tar 5ystem“. Der 60-minütige Anime, der das Album visuell interpretiert, wurde 2003 veröffentlicht und feierte in Anime-Fankreisen große Erfolge, blieb jedoch einem breiteren Publikum weitgehend unbekannt.

Im Zuge des damaligen Konflikts zwischen der Musikindustrie und Filesharing-Netzwerken bot Daft Punk auf ihrer Website exklusive Remixes und Produktionen kostenlos an, die nur für Käufer ihres Albums „Discovery“ zugänglich waren. Dies zeigte ihre unkonventionelle Herangehensweise an Musikdistribution und -promotion.

Human After All und die Live-Tour (2004-2007)

Im Jahr 2005 veröffentlichten Daft Punk ihr drittes Studioalbum „Human After All“. Dieses Album unterschied sich deutlich von seinen Vorgängern, indem es weniger auf Samples setzte und einen roheren, elektronic-lastigeren Klang bot. Die erste Single „Robot Rock“ wurde bereits vor der offiziellen Veröffentlichung des Albums in Online-Musikläden angeboten. „Human After All“ wurde für seine radikale Abkehr von der bewährten Formel kritisch bewertet, erhielt jedoch eine Grammy-Nominierung als „Best Dance/Electronic Album“.

Daft Punk gingen von April 2006 bis Dezember 2007 auf ihre zweite und letzte große Live-Tournee. Die „Alive 2006/2007“-Tour führte sie durch Nordamerika, Europa, Japan und Australien. Das Livealbum „Alive 2007“, aufgenommen im Palais Omnisports de Paris-Bercy, wurde ein weiteres Zeugnis ihrer beeindruckenden Bühnenpräsenz.

Tron: Legacy und „Random Access Memories“ (2008-2015)

2009 wurde bekannt, dass Daft Punk den Soundtrack für den Film „Tron: Legacy“ komponieren würden. Der Soundtrack, der am 6. Dezember 2010 veröffentlicht wurde, stellte eine interessante musikalische Begleitung für den Science-Fiction-Film dar und beinhaltete 24 neu produzierte Stücke. Daft Punk hatten sogar einen Cameo-Auftritt im Film.

2013 veröffentlichten Daft Punk ihr viertes Studioalbum „Random Access Memories“. Die Single „Get Lucky“, eine Zusammenarbeit mit Pharrell Williams und Nile Rodgers, wurde ein weltweiter Hit. Das Album wurde von Kritikern hoch gelobt und erhielt bei den Grammy Awards 2014 bedeutende Auszeichnungen, darunter „Album des Jahres“ und „Single des Jahres“ für „Get Lucky“. „Random Access Memories“ setzte sich von Daft Punks früherem elektronischen Sound ab und integrierte live eingespielte Instrumente und nostalgische Klänge.

Auflösung und Vermächtnis (2021)

Am 22. Februar 2021 kündigten Daft Punk ihre Auflösung an. In einem Video, das auf YouTube veröffentlicht wurde, zeigten sie eine Zusammenstellung aus ihrem Film „Electroma“ und ließen die Nachricht über ihre Trennung mit einem nostalgischen Klangstück aus „Random Access Memories“ erklingen. Die offizielle Bestätigung wurde durch ihre langjährige Sprecherin Kathryn Frazier gegeben, jedoch ohne detaillierte Gründe für das Ende des Duos.

Daft Punk bleiben eine der wenigen Musikgruppen, die es geschafft haben, trotz großer Popularität ihre Identität geheim zu halten. Ihre Roboterhelme, die sie seit 1999 tragen, sind ein markantes Symbol ihrer Marke. Das Duo hat nicht nur die elektronische Musik revolutioniert, sondern auch innovative Wege in der Musikpromotion und -produktion aufgezeigt.

Insgesamt hat Daft Punk durch ihre stilistische Vielfalt und kreative Vision einen bleibenden Eindruck in der Musikgeschichte hinterlassen.

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