Sein Durchbruch kam 2009, als er sein Debütalbum „Da komm’ ich her“ veröffentlichte. Dieses Album brachte ihm in kürzester Zeit Gold-Status und landete auf Platz 4 der österreichischen Charts
Andreas Gabalier
4.9
(20634)
Andreas Gabalier, geboren am 21. November 1984 in Friesach, ist einer der bekanntesten Vertreter der volkstümlichen Musik in Österreich und weit darüber hinaus. Mit seinem unverwechselbaren Stil, der Elemente traditioneller Volksmusik mit Rock ’n’ Roll verbindet, hat er sich einen festen Platz in der deutschsprachigen Musikszene erarbeitet. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen „I sing a Liad für di“ (2011), „Amoi seg’ ma uns wieder“ (2014) und „Hulapalu“ (2015).
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Geschwister: Elisabeth Gabalier, Toni Gabalier, Willi Gabalier
Eltern: Wilhelm Gabalier, Huberta Gabalier
Größe: 1,83 m
Familie und Privatleben
Andreas Gabalier wuchs als zweitältestes von vier Kindern in einer Familie in Graz auf. Sein Vater Wilhelm und seine Mutter Huberta hatten einen großen Einfluss auf sein Leben, doch tragische Ereignisse prägten seine Biografie: 2006 nahm sich sein Vater das Leben, und nur zwei Jahre später folgte seine jüngere Schwester demselben traurigen Schicksal. Diesen Verlusten widmete er später das Lied „Amoi seg’ ma uns wieder“, das zu einem seiner emotionalsten und erfolgreichsten Werke wurde.
Gabalier hat auch familiäre Wurzeln, die bis nach Frankreich zurückreichen. Laut seiner eigenen Aussage soll sein Familienname von einem französischen Soldaten abstammen, der während Napoleons Italienfeldzug in Österreich geblieben sei. Diese Geschichte verleiht seinem musikalischen Wirken eine besondere historische Note.
Von 2013 bis 2019 war Gabalier mit der österreichischen Moderatorin Silvia Schneider liiert. Diese Beziehung stand oft im Rampenlicht, doch das Paar ging nach sechs Jahren getrennte Wege.
Andreas Gabalier und die Musikalische Karriere
Obwohl Andreas Gabalier ursprünglich ein Jurastudium begann, zog es ihn schon bald zur Musik. Seine Vorbilder reichen von Elvis Presley und den Rolling Stones bis hin zu Bruce Springsteen und Tina Turner. Mit dieser Bandbreite an Einflüssen kreierte er einen einzigartigen Musikstil, den er als „Volks-Rock ’n’ Roll“ bezeichnet. Mit seiner steirischen Harmonika, die zu seinem Markenzeichen wurde, begann Gabalier erste Lieder in einem Hobbystudio aufzunehmen.
Sein Durchbruch kam 2009, als er sein Debütalbum „Da komm’ ich her“ veröffentlichte. Dieses Album brachte ihm in kürzester Zeit Gold-Status und landete auf Platz 4 der österreichischen Charts. Bereits hier zeigte sich sein großes Potenzial, das er in den folgenden Jahren weiter ausbaute. 2011 gelang ihm mit „I sing a Liad für di“ auch der Sprung in die deutschen Charts. Besonders in Deutschland wurde er durch einen Auftritt bei „Willkommen bei Carmen Nebel“ populär.
Mit seinem Album „Herzwerk“ festigte Gabalier seinen Status als einer der erfolgreichsten Künstler der volkstümlichen Musik. Es erreichte Platz 1 der österreichischen Charts und hielt sich beeindruckende 82 Wochen in den Top 10. In den folgenden Jahren setzte Gabalier diesen Erfolg mit weiteren Alben und zahlreichen Konzerten fort.
2014 veröffentlichte er das emotionale Lied „Amoi seg’ ma uns wieder“, das seinen verstorbenen Familienmitgliedern gewidmet ist. Der Titel wurde von mehreren deutschen Künstlern gecovert und erlangte große Beliebtheit, nicht zuletzt durch seine Aufführung in der Show „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“.
Weitere Erfolge und Meilensteine
Im Laufe seiner Karriere sammelte Gabalier zahlreiche Auszeichnungen, darunter mehrfach den Amadeus Austrian Music Award und den Echo. 2012 erhielt er zudem den Bambi als „Shooting Star“. Sein Lied „Go for Gold“, der offizielle Song zur Alpinen Ski-WM 2013, wurde ein weiterer Erfolg und mit Gold ausgezeichnet.
2016 setzte Gabalier einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere, als er als erster österreichischer Künstler Teil der legendären „MTV Unplugged“-Reihe wurde. Hier zeigte er eine neue, akustische Seite seiner Musik und holte sich dafür namhafte Duettpartner wie Xavier Naidoo und Max Giesinger an seine Seite.
Ein besonderes Highlight seiner Karriere war seine Stadiontournee 2019, mit der er sein zehnjähriges Bühnenjubiläum feierte. Den krönenden Abschluss dieser Tour bildete ein Konzert im ausverkauften Wiener Ernst-Happel-Stadion, das seine unglaubliche Popularität in Österreich und dem gesamten deutschsprachigen Raum unter Beweis stellte.
Andreas Gabalier – Kontroversen und öffentliche Kritik
So erfolgreich Gabalier auch ist, so oft steht er auch in der Kritik. 2014 löste er eine heftige Debatte aus, als er beim Großen Preis von Österreich die alte Version der österreichischen Bundeshymne sang und die geschlechtergerechte Anpassung ignorierte. Kritiker warfen ihm vor, sich gegen die Gleichberechtigung der Geschlechter zu stellen. Gabalier entgegnete, er sei „sehr für Frauenrechte“, doch der „Gender-Wahnsinn“ müsse ein Ende haben. Diese Aussage sorgte erneut für Schlagzeilen und wurde ihm als konservative Haltung ausgelegt.
Auch mit weiteren Aussagen und Aktionen sorgte er immer wieder für Kontroversen. Bei der Verleihung des Amadeus 2015 sagte er, dass es „nicht leicht auf dieser Welt“ sei, „wenn man als Manderl noch auf ein Weiberl steht“, was ihm Vorwürfe von Homophobie einbrachte. Zudem wurde ihm im Jahr 2019 eine Hakenkreuz-Pose auf dem Cover seines Albums „Volks-Rock’n’Roller“ vorgeworfen, was zu scharfer Kritik führte.
Einige Kommentatoren und Musikwissenschaftler sehen in Gabaliers Texten und Auftritten Anleihen an konservative bis rechtspopulistische Einstellungen. Die Zeile „eisernes Kreuz, das am höchsten Berggipfel steht“ aus seinem Lied „Mein Bergkamerad“ wurde als bewusste Provokation gewertet, da das Eiserne Kreuz eine Kriegsauszeichnung war. Gabalier selbst wehrt sich gegen diese Vorwürfe und betont immer wieder, dass er nicht in die „rechte Ecke“ gedrängt werden wolle.
Rezeption und Einfluss
Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser Kontroversen bleibt Andreas Gabalier einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Musiker Österreichs. Seine Musik spricht vor allem Menschen an, die in traditionellen Werten und Heimatverbundenheit Trost und Identität suchen. Kritiker werfen ihm vor, veraltete Rollenbilder zu bedienen und eine konservative bis reaktionäre Ideologie zu verbreiten. Doch Gabalier selbst betont immer wieder, dass er lediglich seine Meinung äußere und keine politischen Ziele verfolge.
Sein Einfluss auf die deutschsprachige Musiklandschaft ist unbestreitbar. Mit Millionen verkauften Alben, ausverkauften Konzerten und einer treuen Fangemeinde bleibt Andreas Gabalier eine prägende Figur in der volkstümlichen Musik, die gleichermaßen geliebt und kritisch beäugt wird.
Obwohl er polarisiert, ist Gabalier aus der Musikszene nicht wegzudenken. Sein musikalischer Stil, der Volksmusik und Rock miteinander verbindet, ist einzigartig und hat ihn zu einem der erfolgreichsten Künstler im deutschsprachigen Raum gemacht.
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